Jurybegründung
       				  Loretta Fahrenholz’ filmische Arbeiten bewegen sich im
			            Spannungsfeld zwischen fiktivem Realismus und dokumentarischem
			            Kammerspiel. Sie untersucht die wirtschaftlichen, kulturellen
			            und sozialen Bedingungen von Kunst- und Kulturproduktion, sie
			            thematisiert künstlerisches Arbeiten.  
       				  Ihre Protagonisten
			            sind zumeist selbst Künstler oder haben sonst einen direkten
			            Bezug zum Thema der Arbeit, die Dialoge sind authentisch, die
			            Schauplätze original, und doch bleiben die Filme betont artifiziell
			            und stets als Inszenierung erkennbar.  
       				  Im Experimental-Spielfilm
			            Haust (2010) widmet sie sich der prekären Situation von jungen
			            Hochschulabsolventen aus dem kreativen Bereich, sie verweist auf
			            die Diskrepanz zwischen Job und künstlerischer Tätigkeit
			            und schildert die aus dieser Situation heraus entstehenden Konflikte. 
       				   Ganz deutlich bezieht sie sich auf den Realismus-Begriff von
       				    Bertold Brecht und führt die damit verbundene Wahrhaftigkeit ebenso
			            ad absurdum.  
       				  Die Jury zeichnet Loretta Fahrenholz für die
			            authentische Kraft ihrer hintergründigen, filmischen Inszenierungen
			            aus. 
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