Jurybegründung
       				  In zahllosen Druckvorgängen schichtet Jens Schubert Motive
       				    und Farben seiner Linolschnittunikate übereinander. Wie in
       				    einem Palimpsest legt sich jeweils das Neue über das Alte,
       				    und mit jeder neuen Farbschicht entsteht ein neues Bild, das mit
       				    jedem Überdrucken wieder verschwindet und doch als ganz feine
   				    Struktur noch erahnbar bleibt.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
       				  Der langwierige Prozess der Entstehung
       				    ist jedem dieser Bilder direkt einbeschrieben. Ornamente,
       				    abstrakte und organische Formen, Stilisierungen und Abbildungen
       				    historischer
       				    wie zeitgenössischer Vorlagen verschmelzen in diesen Arbeiten
   				    zu einem Panoptikum les- und unlesbarer Zeichen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
       				  Das endgültige
       				    sichtbare Bild entsteht dann wie zufällig aus den obersten
       				    Farbschichten und ihren Aussparungen und vermittelt sich wie die
   				    Abbildungen eines Rorschachtests ganz assoziativ.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     
       				   Bisweilen nutzt
       				    Jens Schubert auch Druckplatten für Bodeninstallationen und
       				    statt in den Bildern geschichtet, sind die Motive dann aneinander
   				    gereiht und formen ganz eigene Muster.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
       				  Die Jury zeichnet seinen virtuosen
   				      Umgang mit der Drucktechnik des Linolschnitts aus. 
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